MEINE GESCHICHTE

DEZEMBER 2012

Mein Leidensweg begann Ende 2012, ich war damals 12 Jahre alt. Eine schmerzhafte Wölbung am Steißbein begann mir Probleme zu bereiten. Nach Silvester war das Sitzen für mich kaum mehr möglich. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was auf mich zukommen wird. Mir war nur klar, dass ich schnellst möglich zum Arzt sollte. Dieser diagnostizierte auf den ersten Blick "Steißbeinabszess" und schickte mich ins Krankenhaus. Dort begutachteten mehrere Ärzte meine Abszess. Ich wurde stationär aufgenommen. Noch am selben Tag bekam ich Fieber und der Abszess entleerte sich von alleine. Ich wurde erst operiert als die Entzündung abgeklungen war.

Nach der OP waren alle sehr erstaunt, da ich fast ohne Probleme sitzen konnte. Auch den Verbandswechsel überstand ich ohne Probleme. Im Nachhinein denke ich, dass mein Schmerzempfinden damals ein anderes war als heute. Allerdings muss man auch erwähnen, dass sich die Wunde zudem ziemlich weit oben Richtung Steißbein befand. 

Nach einigen Monaten schien es so, als würde die Wunde prima zuheilen und war nach mehr als einem halben Jahr erstmals vollkommen verschlossen. 

 

 

JANUAR 2014

Doch leider blieb das nicht so. Die Narbe riss immer wieder auf und war nach einem Jahr immer noch nicht geschlossen (Wundheilungsstörung). Wir wechselten zu einem anderen Chirurgen, der mich Anfang 2014 das zweite Mal operierte. Dieser färbte die Fistelgänge ein, damit er genau sah, was er wegschneiden muss. Die OP war ambulant geplant, aber der Befund war zu groß, sodass ich wieder stationär behandelt wurde. 

Die ersten Verbandswechsel waren so schmerzhaft, dass ich sediert (betäubt) werden musste. D.h. ich schlief währenddessen und bekam nichts mit. Das ging einige Tage so, bis ich dann meinen letzten Wechsel ohne Betäubung bekam (was unglaublich schmerzhaft war) und danach nach Hause durfte.

Die Wunde war sehr groß. Man hätte locker eine Tasse darin abstellen können. Sie heilte jedoch sehr vorbildlich und war nach etwas mehr als einem halben Jahr zu. Und sie blieb zu!

 

 

APRIL 2017

Ich war fest davon überzeugt, dass das das letzte Mal war und die Erinnerungen daran waren eigentlich schon verblasst. Doch nach drei Jahren Ruhe entdeckte ich nach einem Blutfleck in der Hose ein kleines Loch am Ende der Narbe. Beim Termin in der Sprechstunde wurde dann klar: Der Sinus ist zurück! Allerdings riet uns der Arzt abzuwarten und die aufgeplatzte Narbe mit Kochsalzlösung zu behandeln. Er glaubte zwar nicht, dass sich die Narbe wieder von alleine verschließen würde, aber vielleicht hätten wir ja Glück...

Wir hatten kein Glück. Das ursprüngliche Loch war zwar vollständig granuliert, doch unterhalb bildeten sich zwei neue kleine Löcher. Bei der zweiten Sprechstunde vereinbarten wir den Termin zur dritten OP, die ebenfalls ambulant geplant war. Ich packte jedoch schon vorsichtshalber meinen Koffer im Falle, dass ich doch stationär bleiben müsste. 

Diesmal hatte ich aber – zumindest was das betrifft – Glück und durfte am Abend wirklich wieder nach Hause. Der Befund war viel kleiner als die anderen. Wenigstens ein Vorteil, dass ich mich entschied, in diesem Stadium operieren zu lassen.

Zum Verbandswechsel musste ich in den ersten vier Tagen in die Klinik kommen.

 

Ich bin zuversichtlich und hoffe, diese OP war das allerletzte Mal...